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Die Leber leidet still

So schützen Sie sich auf Reisen vor Hepatitis-Infektionen

Bei Fernreisen nach Asien, Afrika, Mittel- und Südamerika, aber auch rund um das Mittelmeer (Italien und Spanien, Ägypten, Marokko, Tunesien und die Türkei) kann es zu Erkrankungen mit Hepatitis A kommen. Unter Hepatitis versteht man generell eine Entzündung der Leber. Erste Anzeichen dieser Virus-Erkrankung sind Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen. Gelegentlich kann erhöhte Temperatur auftreten. Es kann im Weiteren zu einer Gelbsucht mit der typischen Gelbfärbung von Haut und Bindehaut, dunklem Urin, entfärbtem Stuhl und starkem Juckreiz der Haut kommen. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) gibt im Vorfeld zum Welt-Hepatitis-Tag einfache Tipps, wie sich auf Reisen das Risiko einschränken lässt, an einer Hepatitis A zu erkranken.

Häufig werden Hepatitis-A-Viren durch den Verzehr von verunreinigten Speisen übertragen. Deshalb sollte man Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich mit abgekochtem Wasser waschen und rohe Speisen vermeiden. Ebenso können auch Eiswürfel oder Speiseeis gefährlich sein, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg: „Hepatitis A wird über Fäkalien übertragen. Muscheln oder Fische filtern das Virus aus dem Wasser und tragen ihn dann in sich. Bei Obst, Salat und Eis ist es so, das mit Fäkalien verunreinigtes Wasser mit den Lebensmitteln in Kontakt kommt und die Erkrankung so auslösen kann. Verunreinigtes Trink- oder Badewasser kann ebenfalls eine Ansteckungsquelle sein.

Viele Menschen wissen nicht, dass das nicht nur in Asien oder anderen Fernzielen wie Südamerika passiert, sondern auch im Mittelmeerraum relativ häufig anzutreffen ist.“ Die Erkrankung verlaufe bei Kleinkindern symptomlos, so Apothekerin Habighorst-Klemm weiter: „Im Süden hatte fast jeder schon als Kind mit dem entsprechenden Virus Kontakt und ist dadurch quasi lebenslang immun. Es sind eher die über 40jährigen Nordeuropäer, die von schlimmen Symptomen betroffen sind.“

Eine Hepatitis A ist heimtückisch, weil die ersten Wochen symptomlos verlaufen. Habighorst-Klemm: „Das Gute ist, dass Hepatitis A wieder spontan völlig ausheilt. Wichtiger als eine Behandlung der Symptome wie beispielsweise Bauchschmerzen ist in dieser Zeit der Schutz der Familie oder Mitmenschen durch strikte Händehygiene. Während der Erkrankung und in der Rekonvaleszenz-Zeit müssen die Betroffenen zudem auf Alkohol streng verzichten. Denn Alkohol belastet die Leber zusätzlich.“ Wer verreist, tut gut daran sich vorbeugend gegen Hepatitis A impfen zu lassen. Die Deutsche Leberstiftung hat erst Anfang Juni geraten, den Impfschutz zu überprüfen. „Den Check des Impfbuches übernehmen wir gerne in der Apotheke“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm.

Besonders empfohlen wird die gleichzeitige Impfung gegen Hepatitis B, so die Apothekerin: „Das ist sozusagen die böse Schwester der Hepatitis A. Sie verläuft chronisch und wird häufig durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, aber auch bei Tätowierungen oder Piercings in nicht sterilen Verhältnissen übertragen. Diese Form der Hepatitis lässt sich zwar behandeln, kann aber bis zur Leberzirrhose führen. Wichtig ist, sich frühzeitig um den Impfstoff zu kümmern, da es auch hier immer mal wieder zu Lieferschwierigkeiten kommen kann.“ Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erwähnt auf seiner Seite www.infektionsschutz.de auch die Ansteckung mit Hepatitis A über nach Deutschland eingeführte Lebensmittel. Beispiele sind gefrorene Beeren und daraus hergestellte Smoothies, Kuchen oder Desserts, sowie getrocknete Datteln und Tomaten.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.200 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

Weitere Informationen unter www.apotheker.de
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Kontakt
Landesapothekerverband Baden-Württemberg
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Neue Erkenntnisse zur Hepatitis B-Virus Infektion

Dem Kieler Dr. Sebastian Zeißig ist es in Kooperation mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen, den molekularen Mechanismus der Immunantwort bei der Hepatitis B-Virus (HBV)-Infektion zu entschlüsseln. Die Ergebnisse dieser Studie wurden nun bei Nature Medicine veröffentlicht.

Mehr Infos dazu unter http://www.idw-online.de/de/news483901

Quellen: Exzellenzcluster Entzündungsforschung, Informationsdienst Wissenschaft (idw)

 

Immunbremse aktiviert Viren

Gerät das Immunsystem in einen Stress-Zustand kann dies dazu führen, dass sich gefährliche Viren nahezu ungehindert vermehren.

Neue Forschungsergebnisse

Kürzlich wurde veröffentlicht, dass Forscher der Universität Heidelberg zusammen mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Versuchen nachgewiesen haben, welche Auswirkungen Immunsuppressionen auf die Entwicklung von Viren haben. Sie fanden heraus, dass sich bei Behandlung von mit Hepatitis-Viren infizierten Leberzellen im Labor mit immundämpfenden Mitteln die Hepatitis-Viren sich deutlich stärker vermehrten.

Die Ursachen der Viren-Vermehrung

Der Grund: Die Immunsuppression blockiert die Synthese von Erbgutbausteinen. Dadurch komme es zum Stresszustand in den Zellen. Dies führe dazu, dass ein Stressprotein (namens p38) aktiviert werde, welches wiederum die Vermehrung der Hepatitis-Viren aktiviere. (Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum)

Fazit:

Damit wird die doppelte Brisanz gegenüber Viren, und wohl auch Bakterien, klar: Neben einer angeborenen oder durch Infekte erworbene Immunschwäche kann es passieren, dass unter bestimmten Umständen zusätzlich die Vermehrung der Antigene angefacht wird. Ein Grund mehr dafür, den Organismus mit natürlichen Mitteln bei seiner Arbeit zu unterstützen.

Josef Senn, Redaktion mediportal-online

 

Immunsystem und Virusinfektionen: Neue Therapie bei Hepatitis

Immunsystem und Infektionen, Neues aus Forschung und Wissenschaft

350 Millionen Menschen leiden weltweit unter den Folgen einer Hepatitis B-Infektion. In der Therapie könnte nun ein Durchbruch bevorstehen: Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München haben in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München und der Universität Bonn einen Weg gefunden, die Vermehrung des Virus zu stoppen und zugleich das Immunsystem zu stimmulieren.

Weiter Infos unter www.helmholtz-muenchen.de