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Positive Ernährungs-Erziehung

Essen soll Freude machen

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenViele Eltern sind heute sehr verunsichert, wenn es um die Ernährung ihres Nachwuchses geht. Nahezu täglich werden sie mit neuen Empfehlungen und Warnungen konfrontiert, welche Nahrungsmittel sie lieber nicht auf den Tisch bringen sollten. Dabei sind diese Hiobsbotschaften, die selbst vor Milch nicht haltmachen, je nach ideologischer Ausrichtung der meist selbst ernannten Experten oftmals äußerst widersprüchlich.

In der unnötig kompliziert gewordenen Ernährungsdebatte rät der Ernährungspsychologe Dr. Thomas Ellrott (Institut für Ernährungspsychologie, Universitätsmedizin Göttingen) zu mehr Gelassenheit und vor allem zu einer grundsätzlich positiv ausgerichteten Ernährungs-Erziehung.

Eltern sollten ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und ihre Kinder für eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung begeistern. Dabei dürfen die Geschmacksvorlieben der Heranwachsenden natürlich nicht zu kurz kommen. Beste Rahmenbedingungen hierfür bilden regelmäßige Mahlzeiten im Kreise der Familie in entspannter, stressfreier Atmosphäre. Wichtig ist zudem, dass Eltern ihrem Nachwuchs vermitteln, dass Essen nicht nur dem Sattwerden dient, sondern auch eine wertvolle Quelle für Freude und Genuss ist. „Denn Genuss ist ein elementarer Bestandteil der Selbstvorsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, erinnert der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der sich z. B. für die Ratgeberportale www.genuss-tut-gut.de sowie www.komm-in-schwung.de engagiert.

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Nicht empfehlenswert und fast immer sogar kontraproduktiv ist es, wenn Eltern ihren Kindern eine bestimmte Ernährungsweise mit Gesundheitsargumenten schmackhaft machen wollen. Auch grundlegende Regeln der Ernährungswissenschaft sprechen gegen die oft vorgenommene Einteilung in vermeintlich gesunde bzw. ungesunde Nahrungsmittel. „Allein entscheidend für eine ausgewogene Ernährung ist immer die Gesamtauswahl der Speisen, einzelne Lebensmittel als gut oder schlecht zu bezeichnen, macht deshalb keinen Sinn“, bestätigt Dr. Ellrott.

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Kopflastige Ernährungserziehung wenig sinnvoll

Kindern Freude, Neugier und Genuss vermitteln

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenWie sieht eine empfehlenswerte Ernährung für Kinder aus? Während sich Eltern früher diese Frage nur selten stellten und bevorzugt nach dem Motto handelten „es wird gegessen, was auf den Tisch kommt“, treibt heute viele Väter und Mütter die Sorge um, in dieser Hinsicht bloß nichts falsch zu machen.

Welche Lebensmittel sind gesund und welche sind ungesund, wie verhindere ich, dass mein Kind zu dick wird oder Essstörungen bekommt? Die Beschäftigung mit solchen Gedanken ist inzwischen weit verbreitet. Und da es immer mehr Experten gibt, oft allerdings nur selbsternannte, die vor allem nur Warnungen und Verbote aussprechen, ist die Verunsicherung bei Eltern mittlerweile sehr groß geworden.

Auf der Strecke bleibt bei der oft kopflastig orientierten Ernährungserziehung vor allem eine ganz wesentliche Grundhaltung zur täglichen Ernährung: Essen sollte Spaß machen und mit Genusserlebnissen verbunden sein. Und bei Kindern sollte außerdem Neugierde auf bislang unbekannte Geschmacksrichtungen geweckt werden. Solch eine offensive Einstellung zur Ernährung spielt eine große Rolle, damit Kinder unter dem Strich für eine abwechslungsreiche Kost begeistert werden können. „Genuss ist ein elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, erinnert der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der sich u. a. für die Portale www.genuss-tut-gut.de sowie www.komm-in-schwung.de engagiert. Mahlzeiten sollten für Kinder ein stressfreies, freudiges Zusammensein in entspannter Atmosphäre bilden und kein Anlass für vermeintliche Gesundheitsaufklärung sein.

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Ohnehin ist die von vielen Eltern vorgenommene Unterteilung von Lebensmitteln in gesund bzw. ungesund auch unter ernährungswissenschaftlichen Gesichtspunkten wenig sinnvoll. Denn entscheidend für eine insgesamt ausgewogene Ernährung ist die Gesamtauswahl und nicht einzelne Produkte. Grundsätzlich darf alles auf den Tisch kommen, was schmeckt, satt macht und möglichst viele Nährstoffe enthält, bestätigt die Kinderärztin Prof. Olga Kordonouri (Kinder- und Jugend-Krankenhaus Auf der Bult, Hannover): „Auch Süßigkeiten und Fast Food sind erlaubt, der Anteil sollte aber möglichst nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Ernährung ausmachen.“ Wichtig sind zudem regelmäßige Essenszeiten, am besten im Kreis der Familie, damit keine Heißhungerphasen entstehen, bei denen Lebensmittel oft völlig unkontrolliert verzehrt werden. Generell gilt: Eine positiv ausgerichtete Ernährungserziehung mit Wahrnehmung der Vorbildfunktion sowie oftmals auch mehr Gelassenheit bewahren Kinder und Jugendliche viel eher vor einer einseitigen Ernährungsweise als permanente Ermahnungen und Belehrungen.

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Frei von Genuss

Ernährungsideologien schaden der Seele

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenEin gefährlicher Trend, der psychisch krank machen kann: „Ernährung soll kein Zuckerschlecken mehr sein, sondern je nach Ideologie frei von Fett, Kohlenhydraten, Gluten, Laktose, Fleisch – aber vor allem frei von Genuss!“, warnt der Gesellschaftskritiker Detlef Brendel, bekannt als Autor des Buches „Die Zucker-Lüge: Wie das Lebensmittel-Kartell uns einredet, dass Essen krank macht„. Die Zielgruppe der so genannten „Worried Well“, also der besorgten Gesunden, wächst seit Jahren kontinuierlich. Der Boom der „frei-von“-Produkte ist hierfür ein eindrucksvoller Beleg. Immer mehr Konsumenten greifen bevorzugt beispielsweise zu laktose- oder glutenfreien Lebensmitteln, obgleich sie weder eine Unverträglichkeit gegen Milchzucker noch gegen Getreideeiweiß haben. Aber es entspricht dem Zeitgeist, ein besseres Gefühl zu haben, wenn der Einkaufskorb gezielt mit „frei-von“-Ware gefüllt wird. Gesund ist das aber nicht!

Erste Studien belegen, dass diese Verzichtsmentalität zu organischen Problemen führen kann. Eigentlich nicht erstaunlich: Dass für gesunde Menschen eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung am förderlichsten ist, gehört zu den Grunderkenntnissen der Ernährungswissenschaft, die keineswegs an Gültigkeit verloren haben.

Aber nicht nur für das physische Wohlbefinden sind die Auswirkungen von einseitigen Ernährungsideologien risikoreich. Mindestens ebenso bedenklich ist der Schaden für die Psyche. Menschen, die sich mit der Priorität ernähren, ihrem Körper damit vermeintlich möglichst wenig zu schaden, vernachlässigen den Genuss-Aspekt meist nahezu komplett. Diese Einstellung ist für die seelische Gesundheit äußerst gefährlich. Wer verlernt hat zu genießen, wird psychisch krank, denn genießen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstfürsorge. In der Psychologie werden Genuss und Genießen dem Bereich des euthymen Erlebens und Verhaltens zugeordnet. Euthym bedeutet: Was der Seele gut tut! „Momente des Genießens helfen, uns gegen den alltäglichen Stress zu schützen und stellen den negativen Gefühlen positive entgegen“, erklärt der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Marburg/Dreihausen), der das erlebenswerte Portal www.genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat.

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Genuss muss laut Dr. Lutz gewollt und akzeptiert sein. Und der täglichen Ernährung sollte in diesem Zusammenhang ein wichtiger Stellenwert eingeräumt werden. Wobei Genuss natürlich nichts mit Völlerei zu tun hat, denn zum Wohlfühl-Charakter des Genießens gehört immer auch das Wohlbefinden des Körpers. Nahezu allen Ernährungsideologien ist jedoch gemeinsam, dass das existenzielle Genuss-Bedürfnis von Menschen nicht nur keine Beachtung findet, sondern im Gegenteil als verwerflich und unmoralisch bewertet wird. Das Leben soll eben kein Zuckerschlecken mehr sein. Fragt sich nur, wem man mit dieser Gesinnung etwas Gutes tut.

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Zeitgeist verdirbt den Appetit

Gefährlich: Verzicht ist in, Genuss ist out

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenWer sich mit Genuss, Freude und Neugier abwechslungsreich ernährt und dabei auf das Wohlbefinden seines Körpers achtet, macht aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive eigentlich alles richtig. Mit dieser unproblematischen Einstellung zur täglichen Ernährung, die in gesundheitlicher Hinsicht begrüßenswert ist, verstößt man jedoch eindeutig gegen den Zeitgeist und macht sich als gedankenloser, hedonistischer, wenn nicht sogar skrupelloser Mensch verdächtig. Und warum soll es uns nicht mehr schmecken? Detlef Brendel, Gesellschaftskritiker und Autor des Buches „Die Zucker-Lüge: Wie das Lebensmittel-Kartell uns einredet, dass Essen krank macht“ (Ludwig-Verlag) ist überzeugt: „Ernährung ist zu einem Kriegsschauplatz von angeblich diätbewussten Trendsettern, Verzichtsextremisten, nahrungsmittelorientierten Moralaposteln und vor allem von Geschäftemachern geworden, die ohne wissenschaftliche Grundlagen abenteuerliche Heilslehren verkünden.“

Ernährung soll kein Zuckerschlecken mehr sein, sondern je nach Ideologie frei von Fett, Kohlenhydraten, Gluten, Laktose, Fleisch – aber vor allem frei von Genuss! Und warum lassen sich so viele Menschen derart den Appetit verderben? In erster Linie, weil ihnen Angst gemacht wird. Wer sich einfach nur so unbekümmert aus unserem vielfältigen Lebensmittelangebot bedient, das weltweit höchsten Sicherheitsstandards und Transparenzkriterien entspricht, soll sich vor Übergewicht, Diabetes, Krebs, Alzheimer, Schlaganfall oder Herzinfarkt fürchten. Zwar ist die Lebenserwartung in Wohlstandsgesellschaften seit Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen, nicht zuletzt auch dank der hohen Lebensmittelqualität, aber die Mortalitätsrate ist natürlich bei 100 Prozent geblieben.

Fakt ist: Für Menschen ohne Nahrungsmittelunverträglichkeiten, also für die ganz überwiegende Mehrheit, macht die von Ernährungsgurus gerne vorgenommene Unterteilung in gute/gesunde bzw. böse/ungesunde Nahrungsmittel keinen Sinn. Relevant ist dann vielmehr ausschließlich die unter dem Strich möglichst ausgewogene Gesamtauswahl, am besten in Kombination mit einem bewegungsfreudigen Lebensstil. Definitiv krank machen kann hingegen ein genussfeindlich orientiertes Leben und hier spielt die Ernährung als eine mögliche Genussquelle eine entscheidende Rolle. „Momente des Genießens helfen, uns gegen den alltäglichen Stress zu schützen und stellen den negativen Gefühlen positive entgegen“, bestätigt der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Marburg/Dreihausen), der das erlebenswerte Internetportal www.genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat. Wer verlernt hat zu genießen, wird psychisch krank, denn genießen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstfürsorge.

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Positiv ausgerichtete Ernährungserziehung

Gesundheitsargumente wenig zielführend

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenRitualisierte Mahlzeiten im Kreise der Familie, die für Kinder mit Genuss, Freude und Neugier verbunden sind, bilden die beste Basis für eine positiv ausgerichtete Ernährungserziehung. Kontraproduktiv wirken sich Psychologen zufolge hingegen Verbote, Ermahnungen und Gesundheitsargumente aus. „Genuss ist elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, bestätigt der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der sich als Experte u. a. für die Portale genuss-tut-gut.de sowie komm-in-schwung.de engagiert. Wird die tägliche Ernährung hingegen von den Eltern negativ besetzt und problematisiert, kann dadurch das Risiko für Über- wie auch Untergewicht oder Essstörungen erhöht werden. Eine Erziehung zu einer abwechslungsreichen, ausgewogenen Kost gelingt am ehesten, wenn Kinder Mahlzeiten in einer angenehmen, stressfreien Atmosphäre genießen können und nicht mit kritischen Blicken und Bemerkungen verfolgt und kommentiert werden, was sie sich auf den Teller füllen.

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Plädoyer für genussvolles Essen

Ernährungsideologen verderben den Appetit

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Glaubt man dem stetig wachsenden Heer an Ernährungspropheten, so ist fast nichts so gefährlich wie die Notwendigkeit, täglich essen zu müssen. Überall lauern Gefahren, unkontrollierte Risiken, Krebserreger, Chemie, Zusatzstoffe, Konservierungsmittel und heimliche Killer wie z. B. Zucker. Wer nicht vollkommen unerschütterlich ist, dem kann schon sehr gründlich der Appetit vergehen. Zwar gilt erwiesenermaßen: Zu keiner Zeit war das Lebensmittelangebot bei uns so vielfältig, transparent und sicher wie heute, doch durch Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich Ernährungsapokalyptiker nicht beirren. Informationen, die ihre Lehren fragwürdig erscheinen lassen, werden gezielt ignoriert oder gleich ganz geleugnet. Schließlich geht es Ernährungsideologen auch nicht um Wissen, sondern um Glauben und häufig vor allem um den eigenen Profit durch Vermarktung ihrer zweifelhaften Heilsversprechen.

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Insbesondere ein Aspekt findet bei all den Ernährungs- und Gesundheits-Diskussionen, die in den Wohlstandsgesellschaften geführt werden, kaum noch Beachtung: der Genuss. Das ist fatal! In der Psychologie werden Genuss und Genießen dem Bereich des euthymen Erlebens und Verhaltens zugeordnet. Euthym bedeutet: „Was der Seele gut tut.“ Wer verlernt hat zu genießen, wird psychisch krank, denn genießen zu können, ist ein wichtiger Bestandteil der Selbstfürsorge. „Momente des Genießens helfen, uns gegen den alltäglichen Stress zu schützen und stellen den negativen Gefühlen positive entgegen“, erläutert der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Marburg/Dreihausen), der das erlebenswerte Internetportal www.genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat. Die von dem bekannten Psychologen entwickelte „Kleine Schule des Genießens“ basiert auf den Grundregeln, die besagen, dass Genuss Zeit braucht, erlaubt sein muss, nicht nebenbei geht, dabei weniger mehr ist, man aussuchen soll, was einem gut tut, es ohne Erfahrung keinen Genuss gibt und dieser alltäglich ist.

Für ein gutes Leben muss laut Dr. Lutz Genuss gewollt und akzeptiert sein. Und die Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Schließlich antworten einer Umfrage zufolge zwei Drittel der Bundesbürger auf die Frage „Was ist für sie Genuss?“ mit „Essen und Trinken“.

Ein Plädoyer für genussvolle Ernährung steht keineswegs im Widerspruch zu der allgemeinen Empfehlung, dass unter dem Strich abwechslungsreiche und ausgewogene Kost in Kombination mit einem bewegungsaktiven Lebensstil für die Gesundheit am zuträglichsten ist. Im Gegenteil: Zum Wohlfühl-Aspekt des Genießens gehört natürlich auch das Wohlbefinden des Körpers. Allerdings lassen sich bekennende Genießer kaum durch moralisierende Regeln und Verbote in den Griff bekommen. Deshalb sind Genuss-Bedürfnisse auch den meisten Ernährungsideologen suspekt. Eine empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen, die wieder mit Freude und Genuss essen möchten, ist z. B. das Buch “ Die Zucker-Lüge“ (Ludwig-Verlag) von dem Gesellschaftskritiker Detlef Brendel: „Das Buch soll aufklären, informieren und Sicherheit geben, solange der Genuss in diesem Land noch nicht zum Straftatbestand erklärt wird.“

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Sinnvolle Ernährungs-Erziehung

Wertvolle Ratschläge für Eltern

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Kinder lernen im sozialen Umfeld zu essen und zu den Gewohnheiten der Esskultur, in die sie hineingeboren wurden. Deshalb spielen Lernprozesse für die weitere Entwicklung des Essverhaltens sowie der Ausbildung von Geschmacksvorlieben eine entscheidende Rolle. Dabei gilt: „Das wahrscheinlich wichtigste Lernprinzip für Kinder ist das Beobachtungslernen“, erklärt Dr. Thomas Ellrott (Institut für Ernährungspsychologie, Universitätsmedizin Göttingen), der sich u. a. als Ratgeber für Eltern auf dem Portal www.komm-in-schwung.de engagiert. Deshalb wirkt sich insbesondere in den ersten Jahren die Vorbildfunktion der Eltern prägend auf das Ernährungsverhalten aus.

Regelmäßige, ritualisierte Mahlzeiten in entspannter, stressfreier Atmosphäre schaffen die besten Rahmenbedingungen, um Kinder für unter dem Strich abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung zu gewinnen. Bei der Speisenauswahl sollten Eltern natürlich auch die Essvorlieben ihrer Sprösslinge berücksichtigen, gleichzeitig aber ganz nebenbei die Neugier auf unbekannte Geschmackserlebnisse wecken. Wenn Eltern vorleben, dass Mahlzeiten nicht nur zum Sattwerden dienen, sondern kleine Genuss-Inseln im Alltag sein können, fördern sie damit eine positive Einstellung ihrer Kinder zur Ernährung. „Genuss ist ein elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, betont der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität, Marburg). Dieser ganz wichtige Aspekt der Ernährung wird bei all den Gesundheitsdiskussionen unserer Tage viel zu oft vernachlässigt.

Ohnehin sollten Eltern sich vergegenwärtigen, dass Gesundheitsargumente bei der Ernährungs-Erziehung nicht unbedingt zielführend sind. Vor allem kleinere Kinder verknüpfen dann schnell mit dem Attribut gesund die Vorstellung, schmeckt nicht und umgekehrt mit ungesund, ist lecker. Hinzu kommt: Auch unter ernährungswissenschaftlichen Gesichtspunkten ist eine Einteilung von Lebensmitteln in gesund bzw. ungesund nicht sinnvoll. Entscheidend für eine erstrebenswerte ausgewogene Ernährung ist die Gesamtauswahl der Nahrungsmittel und nicht einzelne Produkte. Psychologen raten zudem davon ab, die Ernährung als pädagogisches Instrument im Spannungsfeld von Strafen oder Belohnungen zu nutzen. Solche Maßnahmen sind kontraproduktiv und können sogar Ess-Störungen begünstigen. Auch Streitgespräche während der Mahlzeiten, Zeitdruck oder Ablenkungen z. B. durch Handys sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Generell gilt: Umso positiver Eltern die Ernährung für ihre Kinder gestalten, indem sie Freude, Spaß und Genuss in den Vordergrund stellen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs ein negatives, ungesundes Verhältnis zum Essen entwickelt.

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Kinder für abwechslungsreiche Ernährung begeistern

Pädagogischer Zeigefinger nicht sinnvoll

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Ohne Frage ist es wichtig, dass Eltern dafür sorgen, dass die Ernährung ihrer Kinder in der Gesamtbilanz abwechslungsreich, ausgewogen und bedarfsorientiert ist. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt sich Experten zufolge jedoch nicht der pädagogische Zeigefinger. Ernährung sollte nicht als Belohnung, Bestrafung oder Beruhigung genutzt werden. Stattdessen sollten Mahlzeiten positiv unter den Aspekten Genuss, Freude und Neugier besetzt sein. Schon für kleine Kinder ist es spannend, Nahrungsmittel anzufassen, zu riechen und zu probieren. Eltern, die gemeinsam mit ihren Sprösslingen einkaufen gehen, den Tisch decken und Mahlzeiten zubereiten, können ihren Kindern ganz nebenbei vermitteln, was alles zu einer abwechslungsreichen Ernährung gehört. Dieses Abgucken bei den Eltern ist bedeutend erfolgversprechender als Gesundheitsargumente oder Verbote im Hinblick auf die Nahrungsauswahl. Mahlzeiten sollten als kleine Genussinseln im täglichen Tagesablauf der Kinder gestaltet werden, rät der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der das Erlebnisportal genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat. Denn ein positives Verhältnis zur Ernährung bietet optimalen Schutz vor Über- und Untergewicht sowie vor Essstörungen.

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Strategien pro Normalgewicht im Kindesalter

Genussbetonte Mahlzeiten-Rituale

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Verbote, Ermahnungen und Gesundheitsargumente sind Ernährungspsychologen zufolge der falsche Weg, um Kinder für eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung zu begeistern. Statt einer negativ ausgerichteten Erziehung sollten Eltern lieber auf Genuss, Freude und Neugier setzen.

Die besten Voraussetzungen bieten hierfür Mahlzeiten im Kreise der Familie in einer angenehmen, stressfreien Atmosphäre. Regelmäßige Essens-Rituale, das haben mehrere Studien gezeigt, sind ein optimaler Schutzwall gegen die heute weit verbreiteten Probleme von Übergewicht, Untergewicht sowie Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen.

So kommt beispielsweise eine Untersuchung aus Südkorea mit knapp 3.000 Grundschülern zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit für Kids, zur Gruppe der Fettleibigen zu gehören, mit der Anzahl der gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten signifikant sinkt. Sinnvoll ist es außerdem, so eine amerikanische Querschnittsstudie mit über 2.000 Jugendlichen, wenn Kinder zu Hause bei der Essenszubereitung für die Familie mit einbezogen werden. Solch ein Engagement fördert eine bessere Nahrungsqualität sowie Essmuster.

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Ganz wichtig ist zudem, dass Eltern daran denken, dass der Genuss-Aspekt nicht zu kurz kommt, damit ihre Sprösslinge ein positives Verhältnis zur Ernährung bewahren bzw. entwickeln. Denn Essen und Trinken dienen nicht nur der Energie- und Nährstoff-Versorgung des Körpers, sondern unterstützen auch in entscheidendem Maße das psychische Wohlbefinden: „Genuss ist elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei“, betont der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der das Erlebnisportal genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat.

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Verbietet der Zeitgeist genussvolles Essen?

Ernährungsideologen verunsichern die Verbraucher

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„Genießen zu können, ist ein wichtiges Werkzeug für die Bewältigung des Alltags und damit eine wertvolle Ressource für mehr Wohlbefinden“, betont der Psychologe Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg). Wenn es um die Ernährung geht, scheint dieser Grundsatz für seelische Balance jedoch nicht mehr zu gelten. Glaubt man den immer zahlreicher werdenden Ernährungsideologen, sollten wir um wohlschmeckende Speisen lieber einen großen Bogen machen. Im Fokus ihrer Kritik stehen seit Jahren vor allem Zucker sowie mit diesem Nährstoff zubereitete Lebensmittel. Damit treffen sie genussfreudige Konsumenten zutiefst, denn die Vorliebe für die Geschmacksnote süß ist uns angeboren und bleibt den meisten Menschen ein Leben lang erhalten.

Doch Zucker steht immer mehr unter Generalverdacht: Zucker macht angeblich dick, krank und süchtig. Es gibt zwar bislang keine ernst zu nehmenden wissenschaftlichen Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und Übergewicht oder Diabetes zeigen. Außerdem hat Zucker kein anderes Suchtpotenzial als unser natürliches Verlangen nach Sonne und Licht. Gemeinsam ist diesen Wohlfühl-Faktoren nämlich, dass sie die Bildung von Serotonin anregen. Das ist ein Botenstoff im Gehirn, der keineswegs verwerflich, sondern im Gegenteil ein wichtiger Impulsgeber für ein positives Lebensgefühl ist. Aber mit solchen feinen Unterscheidungen geben sich die Ideologen der Anti-Zucker-Kampagnen nicht ab. Die Gründe hierfür sind zahlreich. Gerne bezeichnen sich die selbsternannten Ernährungspäpste als Verbraucherschützer. Doch sie schützen den Verbraucher nicht, sondern verunsichern ihn, verderben ihm den Genuss und schaden damit letztendlich seinem Wohlbefinden.

„Zucker ist keine Sünde und die Vermeidung von Zucker bringt Menschen keine Vor-, sondern eher Nachteile, solange sie sich insgesamt an die Grundlagen eines ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährungs- und Lebensstils halten“, beruhigen der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel und der ernährungsmedizinische Wissenschaftler Sven-David Müller in ihrem lesenswerten Buch “ Die Zucker-Lüge“ (Ludwig-Verlag). Die Autoren klären mit fundierten Fakten über weit verbreitete Legenden sowie Vorurteile auf und durchleuchten die wahren Motive der Ernährungsideologen.

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Zum Buch: Die Zucker-Lüge: Wie das Lebensmittel-Kartell uns einredet, dass Essen krank macht