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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen

Mittelmeerkost kann Therapie unterstützen

Rheuma-Patienten können mit einer mediterranen Ernährung ihre Therapie positiv beeinflussen. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), die für ihre aktuellen Empfehlungen zahlreiche wissenschaftliche Studien ausgewertet hat.

Eine mediterrane Kost basiert auf den traditionellen Ernährungsgewohnheiten im Mittelmeerraum. Dazu gehören viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte, reichlich Vollkornprodukte und häufiger Nüsse, eher wenig Fisch und Geflügel, noch weniger „rotes“ Fleisch, Olivenöl als wichtigste Fettquelle und kaum tierische Fette (z.B. Butter) und raffinierter Zucker.

Es ist allgemein bekannt, dass die Ernährung Krankheitsaktivität und Schubfrequenz rheumatischer Erkrankungen beeinflussen kann. Nach Auswertung der vorliegenden Daten wirkt sich eine mediterrane Kost tatsächlich günstig auf den Verlauf aus. Allerdings beziehen sich die ausgewerteten Studien nur auf wenige Krankheitstypen – etwa eine rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte oder Spondyloarthritis. Auch wenn die Effekte durch die Ernährungsumstellung nicht groß waren, hat sich das subjektive Befinden der Betroffenen nachweislich verbessert.

Vermutlich sind die positiven Effekte in erster Linie auf die Vermeidung tierischer Fette aus Fleisch und Wurstwaren zurückzuführen, die entzündungsfördernde Bestandteile wie Arachidonsäure und gesättigte Fettsäuren enthalten. Außerdem werden vermehrt entzündungshemmende Substanzen wie Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen, Fisch, Nüssen und Algen aufgenommen. „Als flankierende Maßnahme zur antirheumatischen Basistherapie möchten wir die mediterrane Ernährung daher allen Rheuma-Betroffenen sehr ans Herz legen“, fasst Prof. Dr. Gernot Keyßer von der DGRh zusammen. Durch dieses Ernährungsmuster kann man zusätzlich häufigen Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes und Adipositas entgegenwirken.

Auch sogenannte antiinflammatorische Diäten, klassisches Heilfasten und eine ketogene Diät scheinen Vorteile für Rheuma-Patienten zu haben. Bei der ketogenen Low-Carb-Diät ernähren sich die Testpersonen sehr fettreich und kohlenhydratarm, sodass die Energie überwiegend durch Verstoffwechselung von Ketonkörpern gewonnen wird. Es gibt aber nur wenige aussagekräftige Studien.

Wenn Rheuma-Betroffene ihre Ernährung umstellen wollen, sollten sie zuvor immer mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen und sich bei Bedarf von geschultem Personal begleiten lassen. Nicht jede Ernährungsintervention sei für jeden gleichermaßen geeignet, betont die DGRh. So sollte etwa im akuten Rheumaschub oder bei Untergewicht und Essstörungen nicht gefastet werden. Zudem kann die Ernährung nur einen unterstützenden Effekt haben und keine medikamentöse Therapie ersetzen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie: www.dgrh.de

Empfehlungen zur Mediterranen Ernährung als supportive Maßnahme bei rheumatischen Erkrankungen:  dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplementäre-Methoden/Empfehlungen-zur-Mediterranen-Ernährung.html

Empfehlungen zur Modifikation der Ernährung als supportive Maßnahme bei rheumatischen Erkrankungen: dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/Komplementäre-Methoden/Empfehlungen-zur-Modifikation-der-Ernährung.html

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Mehr Infos dazu unter http://www.idw-online.de/de/news471260

Quelle: Charité-Universitätsmedizin Berlin, Informationsdienst Wissenschaft (idw)