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Auf der Suche nach Omega-3-Fettsäuren

Sind Nährstoffe aus Mikroalgen umweltfreundlich?

Der schwindende Fischbestand und die potenzielle Umweltbelastung von Aquakulturen bereiten Wissenschaftlern weiterhin Kopfzerbrechen: Wie nur soll die Menschheit langfristig und nachhaltig mit langkettigen Fettsäuren versorgt werden, die der Körper nicht selbst produzieren kann, die aber doch so wichtig für eine gesunde Ernährung sind? Mikroalgen sind deshalb schon länger im Fokus der Forschung, und deren Omega-3-Fettsäuren finden sich bereits in manchen Nahrungsergänzungsmitteln. Auch wird die Produktion von Algen zur Nutzung als alternative Kraftstoffe erforscht.

Eine interessante Fragestellung greifen aber nun die Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg auf: Können in Deutschland produzierte Mikroalgen als umweltfreundlichere Alternative zu der asiatischen Algenzucht in Teichen oder der Vermehrung von Fischen in Aquakulturen genutzt werden? Hierzu würden sich geschlossene Systeme eignen, sogenannte Photobioreaktoren. Deren Umweltbilanz wurde im Modell mit den bekannten Systemen verglichen. Beim Vergleich mit Fischkulturen beliebter Arten – im Hinblick auf die C02-Bilanz und die Belastung von Gewässern – schnitten die Mikroalgen besser ab. Die Umwelteffekte waren, bezogen auf die verfügbare Menge an Omega-3-Fettsäuren, geringer.

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In Deutschland beliebte Fischarten, wie Lachs und Pangasius, stammten meist aus Aquakulturen und seien daher mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden; aber auch der Alaska-Seelachs aus Wildfang zeige für alle Umweltindikatoren schlechtere Werte als die Mikroalgen, so die Wissenschaftler. Im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung hat die Aquakultur noch einen weiteren positiven Effekt: Für Teiche und den Fischfutteranbau werden riesige Flächen benötigt; stattdessen könnten für die Photobioreaktoren unfruchtbare Böden genutzt werden, auf denen sonst keine Nahrungsmittel angebaut werden können.

Friederike Heidenhof, www.bzfe.de

 

Weitere Informationen:

http://dx.doi.org//10.1007/s10811-020-02181-6

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Präsident
Dr. Hanns-Christoph Eiden
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Mikroalgen in Lebensmitteln

Spirulina als Eiweißlieferant?

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenMit der Weltbevölkerung wächst auch der Bedarf an eiweißreichen Lebensmitteln. Eine nachhaltige Alternative zu Fleisch könnte die Mikroalge Spirulina sein. Sie hat bezogen auf die Trockenmasse einen Eiweißgehalt von 63 Prozent, bei Soja sind es zum Beispiel 35 bis 40 Prozent.

Bislang ist Spirulina nur in Form von Pudern, Pillen und Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt oder wird zur Gewinnung von natürlichem Farbstoff genutzt.

Wissenschaftler der Universität Göttingen haben sich nun mit der Frage beschäftigt, ob sich die Alge mit dem wissenschaftlichen Namen Arthrospira platensis auch zur Herstellung von Lebensmitteln eignet. Die sogenannte Nassextrusion („High-Moisture-Extrusion“) ist ein gängiges Verfahren, um zum Beispiel aus Sojaeiweiß faserige und bissfeste Produkte herzustellen. Dabei werden die pflanzlichen Proteine bei hohen Wassergehalten gekocht und durch Drehung zweier Schneckenwellen durch eine gekühlte Düse gepresst. Auf diese Weise entsteht die fleischähnliche Textur von Soja-Schnitzel und Soja-Nuggets.

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Die Lebensmitteltechnologen prüften, ob sich mithilfe dieses Verfahrens aus Sojaprodukten mit einem unterschiedlichen Anteil an Spirulina (10 %, 30 %, 50 %) Basisprodukte für Fleischalternativen herstellen lassen und welchen Einfluss technische Parameter auf Textur und Geschmack haben. Das Fazit: Bei einer geringen Feuchtigkeit, einer hohen Drehzahl der Schneckenwellen und hohen Temperaturen während der Extrusion ist es möglich, Sojaprotein zum Teil mit Spirulina zu ersetzen, um bissfeste und faserige Produkte mit einem dezenten Algengeruch herzustellen. Noch ist nicht klar, wie die Algenerzeugnisse auf eine weitere Verarbeitung wie Einfrieren reagieren.

Des Weiteren führten die Wissenschaftler eine Online-Umfrage zur Akzeptanz von Lebensmitteln mit Spirulina durch, an der über 1.000 Konsumenten in Deutschland, den Niederlanden und Frankreich beteiligt waren. Die Befragten konnten zwischen Fotos von Spirulina-gefüllten Nudeln, Spirulina-Sushi und einem proteinreichen Snack (Jerky) als eine vegane Alternative zu Trockenfleisch wählen. Die Spirulina-Nudeln waren besonders beliebt. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Verbraucher im Allgemeinen mit Pasta sehr vertraut sind“, erklärt Stephanie Grahl von der Abteilung „Produktqualität tierischer Erzeugnisse“ der Universität Göttingen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.uni-goettingen.de

https://doi.org/10.1155/2018/1919482

https://doi.org/10.1016/j.jclepro.2018.07.041

https://www.bzfe.de/inhalt/algen-556.html

https://www.bzfe.de/inhalt/algenarten-1411.html

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