Schlagwort-Archive: Ernährungskompetenz

Gesundheit-NAchrichten-Pressemeldungen

Ernährungskompetenz der Deutschen ist unzureichend

Repräsentative Studie zeigt Handlungsbedarfe

Eine aktuelle Studie des AOK Bundesverbandes bescheinigt über der Hälfte der Bundesbürger (53,7 Prozent) eine problematische oder gar inadäquate Ernährungskompetenz (Food Literacy). Unter Food Literacy (literacy engl., hier: Bildung) werden die Kompetenzen verstanden, den Ess- und Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und genussvoll zu gestalten. Dazu gehören sehr unterschiedliche und komplexe Anforderungen. Sie reichen von einer Mahlzeitenplanung, die zu den zeitlichen und finanziellen Ressourcen passt, über die gesundheitsorientierte Auswahl von Lebensmitteln und deren variantenreiche, schmackhafte Zubereitung bis hin zum Genuss gemeinsamer Mahlzeiten für das persönliche Wohlbefinden.

Mit der Untersuchung liegt die erste bundesweite repräsentative Untersuchung zur Ernährungskompetenz der Deutschen vor. Insgesamt 2.000 Personen wurden zu acht unterschiedlichen Kompetenzfeldern befragt. Der Bereich „gesundes Vergleichen“ bereitete den Befragten dabei die größten Schwierigkeiten. Rund 72 Prozent der Befragten fehlt es nach Selbsteinschätzung beispielsweise an Werkzeugen und Fähigkeiten, aus der Angebotsvielfalt bei Lebensmitteln die richtige Wahl zu treffen. Insgesamt zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Während über die Hälfte der Frauen (53 Prozent) eine ausreichende Ernährungskompetenz besitzt, sind es bei den Männern gerade einmal 38 Prozent. Die Ergebnisse von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund unterscheiden sich dagegen nicht. Deutlich sind aber die Unterschiede in den Altersgruppen. In der Altersgruppe der Jungen (zwischen 18 und 24 Jahren) weisen lediglich 37,1 Prozent der Befragten eine ausreichende Kompetenz auf. Bildung und Einkommen hängen eng mit der Ernährungskompetenz zusammen. Je höher der Bildungsabschluss beziehungsweise das Einkommen der Befragten, desto höher auch die Ernährungskompetenz.

Die Ergebnisse sind vor dem Hintergrund großer gesellschaftlichen Herausforderungen wie beispielsweise einer wachsenden sozialen Ungleichheit, der Omnipräsenz ungünstig zu bewertender Lebensmittel und einem hohen Anteil von gering Literalisierten in Deutschland zu bewerten. Um die Ernährungskompetenz in Deutschland zu steigern, bedarf es einer breit angelegten, strukturierten und langfristigen politischen Strategie, so das Fazit der Studie. Das beinhalte ein Handeln auf der individuellen, der gesellschaftlichen und der institutionellen Ebene und umfasse auch die Lebensmittelindustrie und den Einzelhandel.

Ein wichtiges Instrument zur Stärkung der Ernährungskompetenzen sei der konsequente Ausbau der Ernährungsbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens. Hierzu einen Beitrag zu leisten und Kitas, Schulen sowie Institutionen der Erwachsenenbildung in ihrem Bildungsauftrag wirksam zu unterstützen, hat sich das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zum Ziel gesetzt. Der „Ernährungsführerschein“ für die Grundschule und die „SchmExperten“ für die weiterführenden Schulen sind nur zwei Beispiele für fertig ausgearbeitete Materialien zur Ernährungsbildung, die das BZfE Pädagoginnen und Pädagogen bundesweit zur Verfügung stellt. Auch für die Erwachsenenbildung kann der Ansatz der Food Literacy ein Schlüssel zum Erfolg sein. Das Kursleitermaterial „Buchstäblich fit“ für die Grundbildung unterstützt Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, den komplexen Essalltag zu bewältigen und fördert gleichzeitig den Schriftspracherwerb. Pädagoginnen und Pädagogen, die sich im Bereich Ernährungsbildung fortbilden möchten, finden beim Bundeszentrum für Ernährung ein aktuelles und zukünftig wachsendes Angebot.

Dr. Barbara Kaiser, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Studie zur Ernährungskompetenz:

https://www.aok-bv.de/presse/pressemitteilungen/2020/index_23667.html

https://www.aok-bv.de/imperia/md/aokbv/presse/pressemitteilungen/archiv/2020/pk_food_literacy_studienbericht_160620.pdf

Links zu Angeboten des BZfE:

https://www.bzfe.de/inhalt/food-literacy-1390.html

https://www.bzfe.de/inhalt/lesen-und-schreiben-lernen-5259.html

https://www.bzfe.de/inhalt/bzfe-fortbildungen-33829.html

BZfE-Medien für Ernährungsbildung:

https://www.ble-medienservice.de/3941/der-ernaehrungsfuehrerschein-medienpaket

https://www.ble-medienservice.de/3979/schmexperten?number=3979

https://www.ble-medienservice.de/3980/schmexperten-in-der-lernkueche-ernaehrungsbildung-in-den-klassen-6-bis-8?number=3980

Tipp der Blog-Redaktion:

Dieser Wegweiser will nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch zur gesunden Ernährung beitragen… mehr erfahren, >>>hier klicken.     Anzeige

Pressekontakt:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Präsident
Dr. Hanns-Christoph Eiden
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Telefon: 0228 / 68 45 – 0
Internet: www.ble.de
E-Mail: info@ble.de

Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Margareta Büning-Fesel, BLE

Redaktion:
Harald Seitz, BLE
Renate Kessen, BLE

Ernährungskompetenz von Anfang an

Infos, Tipps und Tools für Eltern, Ernährungsberater, Erzieher und Lehrer

Gesundheit_Nachrichten,_PressemeldungenDie perfekte werdende Mutter ist schlank und sportlich, trinkt keinen Alkohol und raucht nicht. Ist das Baby auf der Welt, stillt sie mit Hingabe und kocht später den Babybrei mit frischem Gemüse. Nach und nach gewöhnt sie das Kleinkind an ausgewogene Mahlzeiten am Familientisch – natürlich unterstützt durch Vater, Geschwister, Oma und Opa. Und kommt das Kind in die Kita und in die Schule, genießt es dort leckeres Essen nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

So wäre es ideal, denn das Fundament für ein gutes Essverhalten und lebenslange Gesundheit wird sehr früh gelegt. Trotzdem läuft in der Realität nicht immer alles nach Plan, selbst bei den besten Vorsätzen. Das ist völlig normal und auch kein Problem, solange die grobe Richtung stimmt. Und bei der Richtung helfen das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und andere Organisationen.

Denn besonders beim ersten Kind sind Eltern oft unsicher und dankbar für jegliche Hilfe. Brauche ich in der Schwangerschaft Nahrungsergänzungsmittel? Was tun, wenn es mit dem Stillen nicht klappt? Darf ich mein Kind vegan ernähren? Antworten auf solche und weitere wichtige Fragen sowie praktische Tipps für den Alltag gibt das zum BZfE gehörende Netzwerk „Gesund ins Leben“ im Internet, in kostenlosen Printmaterialien oder über die App „Baby & Essen“.

Für Fachleute wie Hebammen, Kinderärzte und Ernährungsberater gibt es Fortbildungsangebote und Handlungsempfehlungen zur Ernährung und Bewegung für Schwangerschaft, Stillzeit und Kleinkindphase. Danach sind Erzieher und Lehrer gefragt. Sie können sich mit passenden Materialien Unterstützung in Sachen Ernährungsbildung holen. Und Best-Practice-Beispiele zeigen Kitas und Schulen wie sich eine ausgewogene und schmackhafte Mittagsverpflegung umsetzen lässt.

So lassen sich die Weichen von Anfang an richtig stellen und Kinder erhalten so von allen Seiten die besten Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung.

Gabriela Freitag-Ziegler, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://www.bzfe.de/inhalt/ernaehrungskompetenz-foerdern-1013.html

Kontakt:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Präsident
Dr. Hanns-Christoph Eiden
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn
Telefon: 0228 / 68 45 – 0
Internet: www.ble.de
E-Mail: info@ble.de

Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Margareta Büning-Fesel, BLE

Redaktion:
Harald Seitz, BLE
Renate Kessen, BLE